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Kinder mit Wasserball abholen

Kinder mit Wasserball abholen

Winterthur. Der SC Winterthur wünscht sich mehr Wasserball-Nachwuchs und startet das Projekt «Kids Wasserball». Ab dem 22. Februar werden erste Kinder in den Sport eingeführt.

«Wir suchen Kinder, die Spass daran haben, mit anderen Kindern im Wasser zu spielen», sagt Radoslav Moldovanov, Cheftrainer Wasserball des Schwimmclubs Winterthur. Die Flyer sind in den Schulen aufgehängt, ab dem 22. Februar wird den ersten Kindern Wasserball erklärt. Fiona Krüsi und Radoslav Moldovanov lassen sie an acht aufeinanderfolgenden Samstagen von 17.30 bis 18.30 Uhr im kleinen Becken des Hallenbads Geiselweid erste Erfahrungen im Sport mit dem Ball machen. Das Ganze nennt sich «Kids Wasserball», anmelden ist erlaubt.

Neuaufbau von ganz unten

Das Ziel ist eine breitere Nachwuchsabteilung im Klub. «Wir haben nicht zu wenig Wasserball-Junioren, aber wir haben nicht genug», erklärt Moldovanov. Das Problem: Steht die Berufsausbildung an, verliert der Klub viele Talente. Problematisch sind die Rücktritte, weil die Nachwuchsteams knapp besetzt sind. Moldovanov hätte gerne 15 Kinder in jeder Altersklasse. Oft sind es jetzt nur 10 bis 12. Die Equipe der Unter-13-Jährigen stellte Winterthur deshalb 2013 gemeinsam mit dem SC Frauenfeld.

«Eine Wasserball-Schule ist die Grundlage für jede Topmannschaft», sagt Radoslav Moldovanov. Im vergangenen Sommer entschied sich der Schwimmclub Winterthur zwar, seine Wasserballer nach drei Saisons aus der Nationalliga A zurückzuziehen. Die Spielerdecke war dünn, die finanzielle Belastung gross, der sportliche Erfolg gering. «Wir hatten eine sehr gute und junge Mannschaft», findet Moldovanov: «Aber wir hätten ein paar ältere Wasserballer gebraucht, die die Jungen unterstützen. Die hatten wir nicht.» Nun läuft der Neuaufbau – von ganz unten. Gute Erfahrungen hat der Schwimmklub bereits 2013 mit einem Nachwuchsanwerbeprojekt gemacht. Es begann damit, dass sich Fiona Krüsi, Spielerin der ersten Equipe und Coach des zweiten Damen-Teams aus Winterthur, dachte, es wäre toll, der Klub würde ein Wasserball-Training für Mädchen anbieten. Weil Mädchen lieber mit Mädchen Wasserball spielen und sich also nur wenige Meitli zu den Trainings mit den Buben einfanden. Im April wurde Krüsi mit der Idee vorstellig – am ersten Tag des Schnupperkurses standen 12 Mädchen mit Jahrgang 2000, 2001 oder 2002 im Bad. «Ich war völlig baff», erinnert sich Krüsi.

Wasserball kennen lernen

Seit dem Oktober gibt es nun ganz offiziell ein Mädchen-Training – und dank der Mädchen kann Winterthur in der laufenden Saison sein U13-Team alleine stellen. Fiona Krüsi unterrichtet seit 20 Jahren an der Schwimmschule Ursula Bohn. «Es hat viele Kinder, die gerne im Wasser sind», hat sie festgestellt. Schwimmen als Sport betreiben wollten sie aber nicht. «Ich habe gemerkt, dass wir da Kinder mit Wasserball abholen könnten.» Bei «Kids Wasserball» können diese Kinder herausfinden, ob Wasserball etwas für sie wäre.

Vorkenntnisse sind keine nötig. Gefällt es ihnen, besuchen sie auch den zweiten Kurs, der im Mai beginnt, oder schnuppern in den Teams des Schwimmklubs. Weitere Kurse sind geplant. Moldovanovs Wunsch: Dass pro Jahr 5 bis 10 Kinder von «Kids Wasserball» in den Klub wechseln. Lernten die Kinder direkt und früh Wasserball, habe das Vorteile. «Kommen die Kinder schon mit sieben bis neun Jahren zu uns, haben wir mehr Zeit, mit ihnen zu arbeiten. Und die Kinder haben genug Zeit, bis es in der U11 oder U13 richtig losgeht.»

Erstellt: 12.02.2014, 00:00 Uhr

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