Am Donnerstag siegten die Winterthurerinnen 11:9, am Freitag die Horgnerinnen 10:5: Der Playoff-Halbfinal wird deshalb heute in einer dritten Partie entschieden.
Bilder: Stefan Kleiser
Es ist ein Duell der Systeme. Die Winterthurer Wasserballerinnen erzielen die meisten ihrer Treffer mit Freiwürfen aus fünf oder mehr Metern Distanz oder mit Würfen aus dem Rückraum. Besonders oft erfolgreich: Linkshänderin Linn Buob. Die Horgnerinnen dagegen operieren gerne über die Position am Center, die Carina Carballo, Vesselina Velikova oder Erika Jäger einnehmen. Beide Equipen gewannen letzte Woche jeweils eine der bisherigen Playoff-Halbfinal-Partien.
Die Winterthurerinnen legten am Donnerstag im Hallenbad Geiselweid vor. Nach gutem Start lagen sie 2:0 in Führung, gerieten aber nach drei Gegentoren in drei Minuten im zweiten Viertel 4:7 in Rückstand. Die Horgnerinnen gaben den Vorsprung im dritten Abschnitt aber wieder preis: Weil sie es nicht schafften, die Winterthurerinnen ohne Regelverstoss am Abschluss zu hindern.
Den Winterthurerinnen dagegen gelang es im letzten Viertel endlich, die Gegnerinnen am Centerback zu kontrollieren. Den Unterschied machte so die Torhüterin. Die vorentscheidende Parade gelang der überragenden Noelle Nelson viereinhalb Minuten vor Schluss, als sie nach einem Ballverlust im Spielaufbau gegen die alleine vor ihr auftauchende Jäger abwehrte. Winterthur blieb 10:9 vorne, und Fiona Schurter konnte mit ihrem vierten Treffer zum 11:9 die Partie entscheiden.
«Klugheit entwickeln»
Das Spiel an Freitag verlief anders herum. «Die Schiedsrichter haben nichts gepfiffen. Deshalb war es so, dass die körperlich Überlegenen gewannen», analysiert Captain Benigna von Ballmoos: «Die Defensive war meiner Meinung nach in Ordnung». Zwar gingen die Winterthurerinnen durch Tore von Buob und Schurter 2:0 in Führung. Doch dann trafen bis Mitte des vierten Viertels nur noch die Frauen vom Zürichsee - neun Mal hintereinander.
Am Ende siegte Horgen 10:5. Ihr Team habe nicht das eigene Spiel gespielt, sondern das der Gegnerinnen, analysiert Trainerin Nadia Canonica. «Wir haben keine Freiwürfe auf fünf Meter bekommen und hatten keine anderen kreativen Spielideen. Da muss jede Spielerin individuelle Klugheit entwickeln.» Die Entscheidung, welches Team in der best-of-three-Finalserie den WSV Basel herausfordern darf, fällt am Montag ab 21.20 Uhr im Hallenbad Geiselweid. skl
Nationalliga Frauen, Playoff-Halbfinal, Spiel 1 (Donnerstag): Winterthur - Horgen 11:9 (3:3, 2:4, 4:2, 2:0). - Torfolge: 2:0, 3:1, 3:4, 4:7, 7:7, 7:8, 8:9, 11:9. - Strafen gegen Winterthur 5 und 1 Fünfmeter, gegen Horgen 5. - Winterthur: Noelle Nelson; Zipporah Nelson, Nägeli, Rauber (1), van Westendorp (2), Frei, von Ballmoos, Buob (4), Schurter (4). Coach: Juan Vallmitjana. - Horgen: Vetterli; Nadine Iten, Kuster, Jäger (2), Nagy, Velikova (2), Moor, Fröhli, Forleo, Carballo (5), Tamara Iten. Coach: Caroline Item.
Spiel 2 (Freitag): Horgen - Winterthur 10:5 (0:1, 3:1, 4:0, 3:3). - Torfolge: 0:2, 9:2, 9:4, 10:5. - Strafen gegen Horgen 5, gegen Winterthur 7 und 2 Fünfmeter. - Horgen: La Mura; Cvijetic, Nadine Iten, Jäger (3), Aniko Nagy, Nina Nagy, Velikova, Moor (1), Fröhli (1), Kern, Carballo (4), Tamara Iten (1). Coach: Caroline Item. - Winterthur: Noelle Nelson; Zipporah Nelson (1), Nägeli (1), Rauber, van Westendorp, Frei, Di Febbo, von Ballmoos, Buob (2), Schurter (1), Hartmann. Coach: Nadia Canonica.