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Der Generationenwechsel


Im SC Winterthur kommt es nach einigen Abgängen zur unfreiwilligen Verjüngung des Frauenteams. Die Anzahl der Wasserballerinnen ist knapp. Und es fehlt ein Trainer.

2014 wurden die Wasserballerinnen des Schwimmclubs Winterthur zum ersten Mal Schweizer Meisterinnen. In den zwei folgenden Jahren verteidigten sie den Titel erfolgreich. Vieles deutete auf eine lange Dominanz der SCW-Frauen hin. Doch jetzt, nur zwei Jahre später, hätte es fast nicht gereicht, überhaupt noch ein Team zu melden. Weil sich einige ältere Wasserballerinnen neu orientieren.

Schon Ende Juni, nach der gegen Horgen verlorenen Playoff-Final-Serie, kündigten mit Katja Rauber, Benigna von Ballmoos und Nadja Hartmann drei Schlüsselspielerinnen an, dass die nächste Saison ohne sie geplant werden muss. Wegen ihres Studiums, das sie an Universitäten im Ausland führt oder sie stark in Anspruch nimmt. Inzwischen haben weitere vier Wasserballerinnen ihren Abschied bekannt gegeben.

Nur noch acht Spielerinnen

So kehren Sanja Badulescu und Eliane De Bue nach einer Saison an den Bodensee zu Tristar zurück. «Wir haben wieder eine eigene Mannschaft gemeldet», bestätigt Nationalspielerin Badulescu. Auch Linkshänderin Linn Buob verlässt den SCW. Für welchen Verein sie künftig die Badekappe überstreifen wird, hat sie noch nicht entschieden. «Tristar wäre eine Variante. Aber ich habe auch von anderen Teams ein Angebot bekommen.»

Elin Siegrist wiederum, welche die zweite Hälfte der Saison mit der Stadtmannschaft Zürich bestritt, wird weiter in Zürich das Tor hüten. So bleiben im SCW bloss acht Wasserballerinnen übrig. Sieben ist die Mindestzahl. «Das ist megakritisch, es darf nie jemand fehlen», erklärt Flügelspielerin Fiona Schurter, erst 18 und schon eine der Leistungsträgerinnen in Winterthur.

Zwar gebe es noch zwei, drei Juniorinnen aus der zweiten U-20-Equipe, die man aufbieten könne, sagt Schurter, die selbst bei der Betreuung der jüngsten Wasserballerinnen des Vereins mithilft. Aber der Aufstieg zu den Frauen käme für sie zu früh, denkt sie. Georg Filleböck, Technischer Leiter Wasserball im SCW, spricht von einem «natürlichen Gang» und von einem nun anstehenden Generationenwechsel.

Trainingsbetrieb gesichert

«Uns war es aber wichtig, sowohl für die verbleibenden Spielerinnen als auch für jene aus dem Nachwuchs, dass wir immer ein Frauenteam melden», erklärt Georg Filleböck. «Und darum haben wir das auch gemacht.» Unglücklich ist allerdings, dass gerade jetzt auch die Position am Beckenrand vakant ist. Denn die bisherige Trainerin, Nadia Canonica, hat nach Saisonschluss entschieden, die Mannschaft nicht mehr weiter zu betreuen.

«Es war viel Aufwand und nichts mehr, was ich für mich selbst machte», erklärt Nadia Canonica ihren Rücktritt. «Es stimmte für mein Herz nicht mehr.» Die aktuelle Situation mache die Ergänzung des Teams nicht einfacher, so Fiona Schurter. Neue Spielerinnen zu finden, sei schwierig, wenn es keinen Trainer gebe. «Wir hatten mit Nadia eine gute Lösung», sagt Filleböck. Wie es weitergeht, ist offen. Der Trainingsbetrieb sei gesichert, «aber das reicht nicht, um ein neues Team aufzubauen».

Stefan Kleiser

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