Wasserball Dank einem Sieg gegen Schaffhausen ist Winterthur fast sicher im NLA-Playoff.
So ausgelassen wie am Donnerstag war die Stimmung in der Garderobe nach Spielen der Winterthurer Wasserballer nicht immer. Aber nach dem 6:5-Heimsieg gegen Schaffhausen ist die erstmalige Qualifikation für das Playoff in der NLA ganz nah. Es war ein Erfolg, der erst in der viertletzten Sekunde feststand - als die Winterthurer einen letzten Pass auf Nemanja Silij abfingen.
Die Partie hätte auch anders ausgehen können. Elf Sekunden vor dem Ende verhängten die Referees eine Zeitstrafe gegen den SCW. «Da wurde ich schon nervös», gesteht Gian Rickenbach, mit drei Toren Spieler des Abends. Die Schaffhauser nutzen die Überzahl jedoch nicht - wie schon alle Überzahlsituationen zuvor. Der überragende SCW-Keeper Kristijan Gjulaj parierte gegen Silij und sicherte den Sieg.
Wenige Tore aus dem Spiel
Die Wichtigkeit der Begegnung zwischen den zwei Konkurrenten um den letzten Platz in den Playoffs lastete schwer auf den Teams. In der ersten Halbzeit traf nur Rickenbach aus dem Spiel: in der 13. Minute zum 3:2 auf Pass von Silvan Ammann. Die anderen fünf Tore fielen per Fünfmeter oder in Überzahl. Das Spiel entschied der SCW mit zwei Kontertreffern von Aneyrin Del Castillo und Rickenbach.
Den Sieg verdienten sich die Winterthurer mit der starken Abwehr. «Wir haben uns geholfen», analysiert Rickenbach, «wir waren hinten eine richtige Mauer.» In den ersten 16 Minuten vermochte der SCW den Ball mit Doppeldeckung fast komplett von Gabor Turzai und Nemanja Silij, den Schaffhauser Verstärkungsspielern, fernzuhalten. Die gegnerischen Distanzwürfe wiederum prallten oft am Block ab.
Reicht der Vorsprung?
Das Heimteam, in der Breite besser besetzt, agierte variabler, liess aber viele Chancen ungenutzt. «Wir brauchen noch ein bisschen mehr Aggressivität vor dem Tor», mahnte Trainer Radoslav Moldovanov an. Dank des Sieges haben die Winterthurer nun zwei Punkte Vorsprung auf Schaffhausen - und bei allfälliger Punktegleichheit den Vorteil der besseren Bilanz aus den direkten Begegnungen auf ihrer Seite.
Da der SCW die letzten Partien gegen Kreuzlingen und Lugano wohl verlieren wird, heisst es nun: abwarten und hoffen. Schaffhausen benötigt drei Punkte aus den Spielen gegen Basel (am Samstag) und Carouge (am 22. Juni), um Winterthur noch zu überholen. «Es ist ein komisches Gefühl, wenn du nicht selbst eingreifen kannst», sagt Rickenbach. «Aber ich glaube nicht, dass Schaffhausen zwei Mal gewinnen wird.» (skl)
Winterthur - Schaffhausen 6:5 (2:2, 2:0, 1:2, 1:1). - Torfolge: 0:2, 4:2, 5:3, 5:5, 6:5. - Strafen: gegen Winterthur 6 und 2 Fünfmeter, gegen Schaffhausen 11 und 1 Fünfmeter. - Winterthur: Gjulaj; Silvan Ammann, Del Castillo (1), Lazarevic, Marko Milovanovic, Lindner, Kaian Ammann, Filleböck, Alijagic, Nikola Milovanovic, Rickenbach (3), Grandis (1), Gabriele (1). -
Schaffhausen: Spleiss; Tafro, Mattoscio, Schmuki, Turzai, Silij (3), Steinemann, Schmid (1), Zlomislic (1), Corbach, Frei, Widtmann. - Rangliste: 1. Kreuzlingen 19/36. 2. Lugano 17/27. 3. Horgen 19/27. 4. Genève 20/19. 5. Basel 19/17. 6. Winterthur 19/13. 7. Schaffhausen 19/11. 8. Carouge 18/0.