Die im März neu besetzte Direktion von Swiss Waterpolo hat entschieden, dass die Nationalliga-Meisterschaften der Frauen und Männer abgebrochen werden, «da die Entscheidung der Behörden und die darauf beruhenden Massnahmen der einzelnen Kantone und Gemeinden zur Bereitstellung der Schwimmbäder keine Basis für einen sportlich gerechten Ablauf der Meisterschaft im Leistungsbereich erlauben».
Noch nicht einmal im Kanton Zürich ist die Regelung bezüglich der Bäder einheitlich. Im Hallenbad Geiselweid trainieren die Winterthurer Wasserballerinnen und Wasserballer seit dieser Woche wieder, während das Sportbad Käpfnach, in dem Ligakonkurrent Horgen seine Übungseinheiten absolviert, noch bis im Juni geschlossen sein wird. Die Finals der Jugendmeisterschaft werden ausgetragen, aber erst im Herbst.
«Das ist eine schwierige Phase für den Sport. In den meisten Ländern ist die Meisterschaft abgebrochen», sagt Edi Alijagic, der die Frauen aus Winterthur trainiert. Die Equipe war nach der Rückkehr von Katja Rauber und Nadja Hartmann, die mit dem SCW schon Meister geworden waren, sowie dem Zuzug von Jana Nikolic mit hohen Ambitionen in die Saison gestartet und hatte in der Tabelle auf Platz drei gelegen. Nun wird es jedoch nichts mit Playoffs im Sommer. «Unser Plan ist, dass wir die nächsten zwei Monate weitertrainieren», erklärt Edi Alijagic. «Ich möchte, dass mein Team zu 70 Prozent bereit ist.» Ab Mitte Juli gibt es dann eine Trainingspause, im September werden sich die Spielerinnen wieder ins Wasser begeben, und die Saisonvorbereitung mit dem Trainer beginnt im Oktober.
Auch für die Winterthurer Männer kommt die lange Spielpause ungelegen. Allerdings aus einem anderen Grund - denn die Playoff-Halbfinals im von Swiss Waterpolo angedachten verkürzten Meisterschaftsende hätte die noch sieglose Mannschaft nicht erreichen können. Doch im Hinblick auf nächste Saison fehlt den jungen Wasserballern, die neu in die erste Equipe aufgerückt sind, nun wertvolle Spielerfahrung.